Newsletter 04|2020

Neuigkeiten im Überblick
• FairWandel im BLIX-Bericht mit Interview 
• Positiv durch die Corona-Virus-Zeit – Gedanken, Utopien und ein Überblick an Artikeln als • Inspirationsquelle
• Corona und der Klimawandel – Volker Quaschning von Scientists for Future Die 17 Nachhaltigkeitsziele der BundesrepublikGenossenschaften – das neue Wir-Gefühl!Corona-• Filmtipp: „We feed the World“Solawi-AckeraktionenTermine, Termine, Termine
Liebe Unterstützer*innen von FairWandel SIG!
Zunächst hoffen wir, dass es euch allen gut geht, ihr gesund seid und euch hoffnungsvoll in diesen speziellen Zeiten bewegt. Über die Corona-Krise – diese Ausnahmesituation – ist Vieles gesagt worden. Auch, dass die Krise natürlich Chancen bereithält (wie jede Krise!). Mit diesem NL wollen wir euch deshalb neben Informationen auch Chancen präsentieren. 
Es spricht sich herum, dass es uns gibt: Zu Beginn des „shut-downs“ erschien das hochgeschätzte BLIX-Magazin (http://www.blix.info/), das Magazin für Oberschwaben, zum ersten Mal komplett online. Den Bericht über FairWandel SIG und das Interview mit Gründungsmitglied Rüdiger Sinn haben wir hier verlinkt.  

Besonnen bleiben 
Das Internet ist voll von Anregungen und Positionen, aber es treibt in dieser besonderen Zeit natürlich auch Blüten. Schon werden Menschen denunziert, weil sie sich mit mehreren innerhalb einer Wohnung treffen und es wird damit gedroht, die Polizei zu rufen (obgleich man sich in Baden-Württemberg mit 5 Personen in einer Wohnung aufhalten darf). Dass gleichzeitig nur zwei Personen zusammen spazieren gehen dürfen und der Hashtag #BleibzuHause von offizieller Seite propagiert wird, obgleich nach draußen in die Natur gehen gesund wäre, zeigt, wie wenig durchdrungen das Ganze ist (und zeigt auch die Unsicherheit von vielen Menschen). Lasst uns bei all dem einen ruhigen Kopf bewahren und den Fokus lieber auf Wichtigere Dinge, auf die Zukunft lenken:

Visionen und Utopien
Wichtig finden wir, euch Visionen oder Utopien zu präsentieren, wie eine bessere und gerechtere Welt möglich ist, aber euch auch zu stärken in der Position, dass es neben der Pandemie auch weitere Krisen gibt, die es zu meistern gilt (wie gehen wir mit uns und unserem Planten Erde um: Klima, Meeres-, Landverschmutzung, Ausbeutung, Kriege, soziales Ungleichgewicht). Womöglich ist das, was wir grade erleben nur eine Vorwarnung, eine Übung. Man könnte fast meinen, dass wir in diesem Frühjahr schon die Auswirkungen der Klimakrise spüren. Kaum Regen, die Böden sind viel zu trocken (wir merken das bei der Solawi), in manchen Regionen herrscht Waldbrandgefahr. Wegen der Corona-Krise scheint die eigentliche Krise – die fortwährende Aufheizung des Klimas – in den Hintergrund zu rücken. In dem Zusammenhang sei erwähnt, dass letztes Jahr laut Welternährungsorganisation 5 Millionen Kinder weltweit an Unterernährung gestorben sind (von den 162 Millionen durch Hunger entwicklungsgehemmten und 51 Millionen durch Hunger dahinsiechenden Kindern), auch ausgelöst durch den fortschreitenden Klimawandel. Wir wollen Covid 19 nicht kleinreden, im Gegenteil. Wir sind erstaunt, dass die Weltgemeinschaft es schafft, diese Krise durch einen „shutdown“ zu meistern. Das zeigt, dass wir fähig sind, zu handeln, wenn es notwendig ist, wenn also Menschenleben gefährdet sind bzw. sogar die Spezies Mensch. 

Corona und der Klimawandel
Wir sehen also, was eine solche Krise möglich macht. Plötzlich sind fast keine Flugzeuge mehr am Himmel zu sehen, die Menschen gehen spazieren, sie beziehen sich auf sich und vielleicht merken wir alle: Es braucht nicht so sehr viel, um zu leben, vielleicht um gar glücklich zu sein: Ein Dach über dem Kopf, genügend zu essen und Gemeinschaft mit Menschen. Manch Ökonom fordert nun von der Globalisierung zu einer „Glokalisierung“ zu kommen (also die Besinnung auf das Lokale), das Interview mit Jeremy Rifkin zeigt Möglichkeiten auf. Endlich haben wir die Chance, den Klimawandel Ernst zu nehmen. 
Bemerkenswert ist auch einen Beitrag von Volker Quaschning. Er ist Dozent an der TU-Berlin und bei den Scientist for Future aktiv. Unter dem Titel: Was kollabiert noch alles nach Corona  zeigt er er in seinem Video, dass die Klimakrise nicht weit weg von der derzeitigen Krise ist, wenngleich sie langsamer verläuft.Rüdiger aus dem Vorstand wurde sehr angeregt vom US-amerikanischen Kulturphilosophen Charles Eisenstein und wollte das teilen. Eisenstein gilt als wichtiger Theoretiker der Occupy-Bewegung und war kürzlich beim Online-Summit „Pioneers of change“, das wir hier auch vorgestellt haben. Mit seinem Essay „Die Krönung“ (engl. „The Coronation“) regt er zum Nachdenken an und ordnet die Krise in den kulturellen Gesamtzusammenhang ein. Man braucht ein wenig Zeit zum Lesen, aber es lohnt sich, jede Zeile! 🙂

Wer keine Visionen hat …
Kaum missverstanden werden konnte ja das berühmte Zitat von Altkanzler Helmut Schmidt. „Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen“. Das spiegelt nicht mehr und nicht weniger den damaligen Zeitgeist. Wir finden: „Wer keine Visionen hat, soll zum Arzt gehen!“, und wollen gleich mal damit beginnen.Wie wäre es zum Beispiel, wenn alle nur noch wenig Miete zahlen und nicht Angst haben müssten, wegen Eigenbedarf gekündigt zu werden – wenn das Wohnen zum Grundrecht würde!? In die Zukunft gedacht bräuchten dann auch bei Krisen keine Millionensummen für gefährdete Kleinstunternehmer bezahlt werden. Dass das kein Hirngespinst ist, sieht man daran, dass Genossenschaften derzeit einen großen Boom erleben. Eine Wohnbaugenossenschaft gibt es in Sigmaringen und Umgebung noch nicht, aber vielleicht ja bald … 
Nachhaltigkeitsziele der Bundesregierung
Es gibt sie tatsächlich, 17 ausformulierte Nachhaltigkeitsziele unserer Bundesregierung. Hier könnt ihr euch informieren und bei Diskussionen, zum Beispiel auf kommunaler Ebene, diese festgesetzten Ziele vorbringen.

Bedingungsloses Grundeinkommen
Viele wurde darüber in den letzten Jahren diskutiert, gerade in der Krise wird sichtbar, dass milliardenschwere Hilfszahlungen möglich sind, um auch Kleinunternehmern (z.B. auch Künstler) zu helfen. In diesem Zug ist ein bedingungsloses Grundeinkmmen für alle zumindest diskussionswürdig, unterschiedliche Medien berichten, hier nur ein Beispiel. Und hier geht´s zur Petition von Campact!
Filmtipp – We feed the World
Der mehrfach ausgezeichnete Dokumentarfilm „We feed the world“ ist unser Filmtipp in Zeiten von Corona und langen (vielleicht langweiligen) Abenden. Abrufbar ist er hier!Filmkritiker Michael Tomiak schreibt auf Splashmovies.de – „`We feed the world´ lässt einem das Essen wortwörtlich im Halse stecken. Auf erschreckende Weise wird hier gezeigt, wie der Gedanke von der Profitmaximierung jeden Skrupel und jeden Funken Menschlichkeit über Bord wirft. Diese Dokumentation sollte Pflichtprogramm für jeden Verbraucher sein, damit zumindest niemand mehr sagen kann `Wenn ich das vorher gewusst hätte…!‘“
Solawi-Ackeraktionen

Die Solawi läuft trotz Corona und das ist auch gut so! Viele Pflanzen sind schon im Boden, Radischen sieht man schon aus dem Boden sprießen, diese Woche wurden Kartoffeln eingebracht. Die Bedingungen sind zwar nicht optimal (zu wenig Feuchtigkeit), aber derzeit helfen wir uns noch mit gießen aus der Gießkanne. Auch wurde schon die erste Wasserversorgung aufgebaut, das Kräuterbeet wunderschön sternförmig angelegt und der Abholraum ist am Werden. Samstäglich gibt es Ackereinsätze, wir achten natürlich auf die erforderlichen Abstände. Meldet euch, wenn ihr mitmachen wollt. Und meldet euch auch, wenn ihr Kräuter, Sträuche oder vielleicht sogar kleine Bäume übrig habt. Die können wir direkt pflanzen! 
Termine, Termine (in Corona-Zeiten gibt es keine Gewähr, bitte informiert euch vor der Veranstaltung, ob sie stattfindet)

Mai / Oktober: Forum Nachhaltigkeit
Die Hochschule-Albstadt-Sigmaringen und die Evangelische Kirchengemeinde Sigmaringen veranstalten das Forum Nachhaltigkeit mit mehreren Diskussionsrunden im Mai und im Oktober. Mehr Informationen gibt es hier.
Herzliche Grüße und wir freuen uns bis zum nächsten Mal!

Euer Team Öffentlichkeitsarbeit von FairWandel SIG (bald e.V.) 😉

PS – schreibt ins Gästebuch, was euch bewegt!